Haustierhalter leben gesünder

„Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv - nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies.“ So jedenfalls sah es der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz, und die Statistik scheint ihm Recht zu geben: In Deutschland leben laut Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) über 23, 2 Millionen Vierbeiner, verteilt auf zwölf Millionen Haushalte.

Die Beliebtesten sind die Katzen (7, 9 Millionen), gefolgt von 5,3 Millionen Hunden und zahllosen Kaninchen, Hamstern und anderen Kleintieren. Tiere, so haben Studien gezeigt, haben positive Auswirkungen auf die Gesundheit ihrer Besitzer. Allerdings können Haustiere auch Krankheiten übertragen. Daher sollten Tierbesitzer die Schutzimpfungen ihrer Lieblinge sowie notwendige Hygienemaßnahmen einhalten.

Zu den Auswirkungen von Haustieren auf die Gesundheit und Gesundheitskosten in Deutschland gibt es eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DWI) aus dem Jahr 20042: Demnach lag die Zahl der Arztbesuche bei Menschen ohne Haustiere um 18,5 Prozent höher als bei jenen mit Tieren im Haushalt. Britische Forscher der Universität Warwick konnten diese Befunde bei Kindern bestätigen: Kinder mit Haustieren haben ein deutlich stärkeres Immunsystem und sind dadurch seltener krank als ihre Altersgenossen ohne Tier. Getreu dem Motto: Es gibt nicht nur ansteckende Krankheiten, sondern auch eine ansteckende Gesundheit.

Auch die ökonomische Bilanz ist bestechend: Die Volkswirtschafts-Professorin Renate Ohr von der Universität Hannover kam im Jahr 2006 in einer Studie zum Thema „Ökonomische Gesamtbetrachtung der Hundehaltung in Deutschland“ zu dem Ergebnis, dass die gesundheitlichen Auswirkungen der Vierbeiner auf den Menschen dem deutschen Gesundheitssystem jährlich etwa 2,1 Mrd. Euro einsparen.

Auch der soziale Wert von Tieren wird in zunehmendem Maße erkannt: Denn was uns Menschen nicht immer gelingt, schaffen Tiere in Sekundenschnelle: Sie bringen uns zum Lachen, geben neuen Lebensmut und regen längst verloren geglaubte Fähigkeiten wieder an. Der Verein „Tiere helfen Menschen“ mobilisiert und fördert schon seit Jahren diese bekannten, gesundheitlichen Auswirkungen von Tieren: Zum Rahmenprogramm des Vereins gehören Besuche in Kindergärten, Schulen und Kinderheimen, um Kontakt zwischen Menschen und Tieren zu ermöglichen. Die Schweizer haben bereits reagiert. Dort gehören in 85 Prozent der Altenheime Tiere zum festen Bestandteil der Therapie und Pflege. Und auch Deutschland zieht langsam nach.

Bild: Rolf Handke / pixelio.de

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