Allergien im Frühling

Wenn es im Frühling nicht nur im Bauch kribbelt - Blütenpollen und Gräser sorgen bei Allergikern für zahlreiche Beschwerden

Warme Sonnenstrahlen, erwachende Natur und erste blühende Blumen – für die meisten Menschen gehört der Frühling zu den schönsten Jahreszeiten. Für andere jedoch wird der Alltag zur Last, weil der Körper allergisch reagiert. Durch eine Allee spazieren, frisches Obst essen oder einfach im Bett liegen: Bereits Alltägliches kann Allergiker vor große Probleme stellen.

 

Was passiert bei einer Allergie im Körper?

Bekannt sind rund 20.000 verschiedene allergieauslösende Stoffe. Normalerweise kann unser Immunsystem zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen – sogenannten Allergenen – unterscheiden.
Für den Körper gefährliche Substanzen bekämpft das Immunsystem. Bei Menschen mit Allergien reagiert das Immunsystem aber auch auf Fremdstoffe, die vollkommen harmlos sind, zum Beispiel Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben. Das Immunsys-tem eines Allergikers versucht, die Pollen abzuwehren wie einen schädlichen Eindringling. Es kommt zu einer allergischen Reaktion, die unterschiedlich intensiv sein kann: Sie reicht von Nies-attacken und tränenden Augen über Hautausschlag, Magen- und Darmbeschwerden bis hin zum lebensbedrohlichen Kreislaufzusammenbruch, dem anaphylaktischen Schock.


Allergie im Frühling

In Niedersachsen ist von Anfang Februar an Pollenflug möglich. Das betrifft vor allem Gräser und Blütenpollen.
Doch auch in den eigenen vier Wänden können Nasenkribbeln, Niesattacken und der Husten einsetzen. Wenn eine Erkältung auszuschließen ist, kann es sich hierbei um eine Hausstauballergie handeln. Betten, Polstermöbel oder Kuscheltiere – hier fühlt sich die Hausstaubmilbe bei feuchtwarmen Bedingungen wohl. Ihr Kot und die Bestandteile ihres Panzers können Allergien hervorrufen.


Allergien lindern – was tun?

Die Gründe, warum das Immunsystem mancher Menschen überreagiert, sind noch nicht geklärt. Behandeln lassen sich die Symptome und Begleiterscheinungen.
Vor einer Therapie muss der Allergologe zunächst die allergieauslösenden Stoffe ermitteln. Sind die Auslöser gefunden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.

Medikamente

Besonders wichtig ist, Allergene zu meiden: kein Haustier mehr halten, Teppiche und gepolsterte Möbel beseitigen, nicht mehr rauchen.
Stress kann die Symptome verschlimmern. Hilfreich sind Atemtherapie oder Meditation. Die Symptome einer Allergie lassen sich durch spezielle Medikamente in den Griff bekommen:
•    Antihistaminika
    kommen bei Juckreiz und Hautausschlag zum Einsatz, lindern Schwellungen der Schleimhäute und stoppen Niesattacken.
•    DNCG
    (Dinatriumcromoglycerinsäure)
    wirkt nicht bei akuten Beschwerden, sondern wird vorbeugend angewandt.
•    Kortison
    verhindert Entzündungen nach allergischen Reaktionen. Es ist als Nasen- oder Inhalationsspray sowie kortisonhaltige Salbe erhältlich. Nicht geeignet sind abschwellende Nasentropfen oder -sprays.



Hyposensibilisierung

Besonders für Pollen- und Insektengiftallergiker ist die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) geeignet: Der Allergiker erhält mindestens drei Jahre lang regelmäßig Spritzen mit seiner persönlichen Allergiemixtur.
Ergebnis: Der Körper gewöhnt sich an die Stoffe und die Symptome werden schwächer. Die Behandlung hat für Pollen- und Insektengiftallergien eine sehr hohe Erfolgsquote (bis zu 90 Prozent). Bei einigen bestimmten Allergien kann der Arzt zur Hyposensibilisierung statt Spritzen inzwischen auch Tropfen oder Tabletten verwenden.

Lingen, April 2018

Text: AOK, Foto © www.pixabay.com

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